DFB und seine Strukturen der Talentförderung

Liebe Kickers Familie,

heute schauen wir uns an was es neben den DFB Nachwuchsleistungszentren noch alles zur Talentförderung vom DFB aus gibt.

Alle drei Jahre erhalten die DFB-Nachwuchsleistungszentren (NLZ) Besuch von DFB-Verantwortlichen. Diese beurteilen, ob die Zertifizierung des Vereins weiterhin Bestand hat. Dabei nehmen sich die Zertifizierer ein paar Wochen Zeit, um bei Trainings- und Spielbetrieb teilzunehmen, die Inhalte mit den vom Verein selbst gesetzten Zielen zu vergleichen, Befragungen mit ausgewählten Mitarbeitern durchzuführen, den Trainingsbetrieb zu kontrollieren und die generelle Infrastruktur unter die Lupe zu nehmen. Ein sehr großer Block im Trainingsbetrieb ist dabei die Dokumentation von allen Einheiten, Spielen oder offiziellen Gesprächen mit den Spielern und Eltern.

Nach diesem Prozess nimmt der DFB die Bewertung vor. Dabei kann er bis zu drei Sterne für ein NLZ vergeben. Für ein DFB-NLZ erhält der Verein beispielsweise einen niedrigen sechsstelligen Geldbetrag. Für jeden weiteren Stern kommt Geld in fünfstelligen Bereichen hinzu. Allerdings decken diese finanziellen Zuschüsse bei weitem nicht die Kosten. Daher spielen bereits bei jungen Talenten Transfereinnahmen eine große Rolle, damit das gesamte Konstrukt eines NLZs getragen werden kann.

Ab der U15 können Vereine mit den Spielern Verträge vereinbaren und damit auch die Ablösesumme frei verhandeln. In diesem Altersbereich fangen normalerweise die Berater an eine Rolle zu spielen, um einen Teil vom Kuchen abzubekommen. Natürlich bieten viele Berater dann auch ein sehr gutes Service Paket. Sei es bei der Beratung hinsichtlich eines Vereinswechsels, Verletzungen oder als zuverlässiger Ansprechpartner für alle möglichen Belange. Allerdings verdienen Berater an den Transfererlösen und neuen Verträgen mit und können so einen Transfer immer wieder forcieren!

Neben der Bildung von DFB-NLZ wurden auch DFB-Stützpunkte ins Leben gerufen. Hier können talentierte Kinder aus kleineren Vereinen einmal in der Woche ein Training unter der Leitung des DFBs absolvieren, wobei dieser auch die Trainingsinhalte vorgibt. Ab der U12 wird einer breiteren Masse an Kindern die kostenlose Möglichkeit gegeben, ihr Talent neben anderen leistungsstarken Kindern weiterzuentwickeln. Um in einen Stützpunkt zu kommen, muss ein gewisser Auswahlprozess durchlaufen werden. Ab der U16 gibt es dann keinen Stützpunkt mehr für die Spieler. Diese Zwischenstufe soll den Sprung ins NLZ vereinfachen und der talentierten Basis möglichst professionell weiterhelfen.

Zusätzlich wurden von den Landesverbänden auch NLZ ins Leben gerufen, die weitaus weniger professionelle Strukturen aufweisen müssen als ein DFB-NLZ. Mittelgroße Vereine können damit, ohne, dass sie den riesigen Kosten- und Personalaufwand des DFB berücksichtigen müssen, professionellere Strukturen schaffen. Die entsprechenden Landesverbände zertifizieren in diesem Fall die Vereine und vergeben einen Landes NLZ-Status (bspw. BFV-NLZ).

Euer Jonas

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